Die Äolischen Inseln ( Liparische Inseln )
Das Archipel der Liparischen oder Äolischen Inseln umfasst sieben kleine Inseln, allesamt vulkanischen Ursprungs. Sie liegen nördlich von Sizilien, ca. 30 Kilometer von der Strasse von Messina entfernt, inmitten des vulkanisch aktiven Gürtels Italiens, der sich vom Ätna in Sizilien bis zum Vesuv bei Neapel erstreckt. Die Inseln sind sehr unterschiedlichen Alters und Grösse, was ihre vielfältigen Beschaffenheiten erklärt. Salina etwa, ist vor ungefähr einer halben Million Jahren alt und seit etwa 30-tausend Jahren nicht mehr aktiv, was sich vor allem auf die Fruchtbarkeit der Böden auswirkt.
Val di Chiesa, Salina
Im Gegensatz dazu stehen Vulcano, der noch in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts neue Inselteile hervorgebracht hat und immer noch sehr aktive Quellen heissen Wassers und Schwefel besitzt, und Stromboli, der mit leicht schwankenden Eruptionsinterwallen von ca. 20 Minuten ständig Lava und Rauch ausspeiht. Aber auch andere Inseln, wie etwa Panarea, die eigentlich nur noch ein Überbleibsel eines explodierten Vulkans ist und eine Vielzahl kleiner, im Meer verteilter Felsen um sich reiht, bieten ihre speziellen Reize.
Sicht von der Fossa delle Felci auf Lipari und Vulcano
So wie sich die Inseln landschaftlich voneinander unterscheiden, so sehr kann man ihnen unterschiedliche Charakteren zuschreiben,wie es dem italienischen Regisseur Nanni Moretti im seinem Film „Caro Diario“ vortrefflich gelungen ist. Für die Besucher der Liparischen Inseln stehen viele Aktivitäten zur Auswahl. Natürlich kann man im Schatten der Olivenbäume liegen und ganze Tage in der Hängematte verbringen, oder einfach an den Strand gehen und baden. Es lohnt sich aber, einen Motorroller zu mieten und die Insel zu erkunden. Der Strand von Pollara zum Beispiel ist ein Naturereignis.
Pollara, Salina
Eine Vielzahl von Buchten und Strände sind aber nicht zu Fuss oder Bus erreichbar. Es werden deshalb Bootsfahrten angeboten, um die unbesiedelten Küsten zu besichtigen. Wer gerne zu Fuss unterwegs ist kommt auch auf seine Rechnung; eine Wanderung auf die beiden Gipfel der Insel wird mit einer herrlichen Aussicht auf die sechs umliegenden Inseln belohnt, mit ein wenig Glück erkennt man sogar den verschneiten Gipfel des Ätna und die Küste Kalabriens. Ein reger Fährbetrieb verbindet die Inseln, was Ausflüge auf die anderen Inseln ermöglicht.
Sicht von der Fossa delle Felci auf den Monte dei Porri, Filicudi und Alicudi
Eindrücklich ist in Vulcano der Besuch der zwar übelriechenden aber offenbar sehr gesunden Schlammbäder. Auch Lipari, die Hauptinsel, hat ihren Reiz; hier kann man Bimsstrände, römische Thermen oder ein berühmtes archäologisches Museum besuchen. Fast ein Muss ist ein Tagesausflug nach Stromboli: Pechschwarze Strände und natürlich das Schauspiel eines äusserst aktiven Vulkans.
Im Erlenwald, Fossa delle Felci